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So lesen User gern im Web

Jowita Jaskiewicz
Senior UX Designer

Das dem nicht so ist, entkräften wir mit diesem ersten Beitrag zu verbreiteten UX-Mythen. Beim Lesen im Web wird vielmehr gescannt als Wort für Wort gelesen. Wir geben Tipps, wie Texte webgerecht aufbereitet werden, damit sie mehr Aufmerksamkeit erhalten.

Stellen Sie sich vor, Sie kochen für Freunde ein aufwändiges, eigentlich äusserst delikates Menü. Am Tisch stochern dann allerdings die einen lustlos im Teller herum, die anderen nehmen ein paar Bissen und geben den fast vollen Teller wieder zurück. 

Als Koch ist man ab einer solchen Reaktion ziemlich enttäuscht …

 

Scannen statt lesen

So ähnlich geht es wohl auch Textern, die Inhalte für das Web erstellen. Die meisten User lesen ein paar Zeilen, bleiben möglicherweise an einem Schlagwort hängen und springen dann ab, ohne den Artikel gelesen zu haben. Dieses Verhalten ist nicht ungewöhnlich, denn Texte im Web werden meist nur gescannt statt Wort für Wort sorgfältig gelesen.

Eine Eyetracking-Studie von Jakob Nielsen belegt, dass weniger als 20% eines Inhaltes gelesen werden. Das ist ganz schön frustrierend, wenn man bedenkt, wieviel Zeit für das Verfassen eines guten Textes verwendet wird.

 

Gute Beiträge kreieren

Nun könnte eingewendet werde, dass das am Thema oder an der Schreibkunst liege. Das sind sicherlich wichtige Gründe, weshalb ein Text nicht zu Ende gelesen wird. Noch wichtiger ist es jedoch, einen Text so zu strukturieren, dass er eben scannbar ist. Dazu gehören:

  • prägnante Titel, 
  • würzige und flüssige Einleitungen, 
  • kurze Absätze,
  • Aufzählungen,
  • hervorgehobene Textstellen,
  • ein gutes Verhältnis zwischen Text und Bild
  • last but not least, ein qualitativ guter Text.

Wenn diese wenigen Punkte berücksichtigt werden, macht man dem Leser eine Freude und die Wahrscheinlichkeit, dass mehr vom Text gelesen wird, steigt merklich.

Zum Schluss noch eine interessante Erkenntnis aus einer Analyse des US-Tech-Unternehmens Chartbeat: Die haben eine Untersuchung zum Thema Sharing durchgeführt und dabei herausgefunden, dass wir Artikel auch teilen, ohne diese wirklich gelesen zu haben.

Deswegen unsere Empfehlung: Alle relevanten Informationen gehören in die ersten paar Zeilen, wodurch die Chancen erheblich steigen, dass der Artikel auch geshared wird.