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Aktion führt zu Motivation

Leon Quirin Stelzer
Visual Designer

Die meisten Menschen warten scheinbar darauf, dass etwas passiert, was Ihnen die Motivation gibt, etwas zu tun. Doch ist das der richtige Weg?

Nach einem Artikel von Dean Bokhari ist das der falsche Ansatz. Er hat jahrelang nach dem Prinzip «Motivation kommt vor Aktion» gearbeitet, bevor er feststellte, dass dieser Weg für ihn nicht funktioniert. 

Immer wieder suchte er nach Wegen, sich zu motivieren. Sei es, um Sport zu treiben,  früher aufzustehen oder einfach die Arbeit zu erledigen. Doch wenn er dann einmal Motivation fand und erledigen konnte, was er wollte, verschwand diese nach kurzer Zeit wieder. Dean Bokhari stand wieder am Anfang.

 

Sich nicht erdrücken lassen

Bokhari vergleicht Motivation mit einer frischen Beziehung. Am Anfang macht sie sehr viel Spass, weil alles neu ist. Doch das Gefühl verschwindet wieder, wenn man nichts dafür tut. Eine zwischenmenschliche Beziehung besteht aus vielen kleinen Interaktionen, die sie lebendig und reizvoll machen. So ist es auch mit der Motivation.

Motivation kommt aus einer Aktion und führt dann zu mehr Motivation.

Aktion -> Motivation -> Mehr Motivation

 

Die Aktion am Anfang muss keine grosse sein. Wenn man eine grosse Aufgabe vor sich hat, ist es eigentlich immer leichter, diese in kleinste Stücke aufzuteilen. Anstatt sich von ihr erdrücken zu lassen. Man sollte sich daher immer die Frage stellen: «Wie kann ich etwas leichter machen?».

 

Viele kleine dumme Ideen

Irgendwann während meiner Ausbildung habe ich ein ganz ähnliches Prinzip aufgeschnappt, dem ich immer noch folge und das mir sehr geholfen hat, meine Arbeit nicht zu sehr von der Motivation abhängig zu machen. Hauptsache loslegen:

Anything worth doing is worth doing it poorly!

 

Alles, was gemacht werden muss, kann auch schlecht oder halt. Einfach gemacht werden. 

Am wichtigsten ist, dass man überhaupt etwas gemacht hat, auf dem man später aufbauen kann.

Wenn ich ein neues kreatives Projekt beginne, dauert es nie lange bis ich meine ersten Ideen aufs Papier gebracht habe. Denn auch wenn ich das Gefühl habe, keine Ideen zu haben, flattert trotzdem immer irgendein kleiner, vielleicht auch dummer Gedanke durch den Kopf. Sobald ich all diese Gedanken dann auf Papier vor mir habe, wird es viel leichter, daraus konkrete Ideen zu entwickeln, die auch wirklich gut sind.

Ich habe keine Angst davor, schlechte Ideen zu haben, denn 100 schlechte sind immer noch 100 Ideen, von denen ich das beste weiterentwickeln kann.

 

«Anything worth doing is worth doing it poorly!»

Dieses Prinzip ist nicht gebunden an kreative Arbeit. Es lässt sich auch auf den Alltag übersetzen. Ein Beispiel anhand einer Aussage, die mir schon häufiger begegnet ist: Wer trainieren will, soll sein Trainingsoutfit anziehen und dadurch Motivation bekommen. Doch was ist, wenn man nicht mal die Motivation dazu hat? 

Wenn allein der Gedanke an das Training mit Anstrengung verbunden ist, dann mach es dir leichter. Nimm dir von Anfang an nicht zu viel vor. Mach eine Liegestütze. Dafür muss man sich nicht einmal umziehen.

Wenn dir eine Liegestütze zu wenig ist, mach noch eine.

 

Früher oder später wird es anstrengender, dann kannst du dich entweder umziehen und richtig trainieren oder es dabei belassen. Aber zumindest kannst du jetzt sagen: «Ich habe Liegestützen gemacht». Klingt besser als sagen zu müssen: «Ich habe schon wieder nicht trainiert».

 

Ganz allgemein gilt:

Besser wenig machen, als gar nichts machen! Sobald man dann etwas gemacht hat, fällt es viel leichter, mehr zu machen.